Vorletzten Sonntag war ich mit meinem Sohn das erste Mal im Ballett. Er interessiert sich sehr für Musik und tanzt auch sehr gerne durchs Wohnzimmer, aber ich war mir nicht sicher, ob ihm eine Tanzaufführung gefallen würde. Also erzählte ich ihm nur, dass wir „ins Theater“ gehen. Da er seinen ersten Besuch dort Ende letzten Jahres noch in guter Erinnerung hatte (wir hatten uns das Kinderstück „Der gestiefelte Kater“ angesehen), freute er sich schon.
Letztes Jahr im Juli war unsere ganze Schule auf der Insel Langeoog und dieses Jahr hätte eigentlich auch wieder eine Inselfahrt angestanden, wäre nicht… na ihr wisst schon…
Jedenfalls schaue ich mir gerade die Bilder von 2019 an und erinnere mich zurück an diesen schönen Tag, der für mich mit etwas zu wenig Schlaf in der Nacht zuvor begann. Denn ich kam sehr spät von einem Wochenende in Bayern zurück, an dem drei Tage lang über 30 Grad herrschten.
Als wir alle in Bensersiel aus dem Bus ausstiegen, emfingen uns einige Wolken am tiefblauen Himmel. Also verschwendete ich keinen Gedanken an meine Sonnencreme in der Tasche und stieg in die Fähre (für mich als Landratte auch ein sehr besonderes Erlebnis) Richtung Langeoog. Aus Angst vor Turbulenzen (in der Magengegend) blieb ich unter Deck.
An einem schönen Frühlingstag Ende Mai lief ich schnellen Schrittes Richtung Innenstadt. Die Geschäfte hatten wieder geöffnet und auf den Straßen waren einige Menschen, die die warmen Sonnenstrahlen genießen wollten. Ich ging zielstrebig an ihnen vorbei und blieb erst am Markt stehen, wo Lina schon auf mich wartete.
Wir sind uns bei Instagram über den Weg „gelaufen“; ich fand ihre Ohren-Sessel-Lesungen bei Youtube spannend und wollte gerne mehr über sie erfahren, also vereinbarten wir ein Treffen. Wir holten uns eine Pizza bei „Mamma Mia“ und machten uns – mit dem nötigen Abstand zueinander – auf den Weg zum Schlossgarten. Dort breiteten wir eine Decke aus und quatschten von Anfang an schon so viel, dass unsere Pizzen kalt wurden.
„Literarisches Picknick“ nannte Lina unser Treffen und ich fand es sehr passend. Denn nicht nur sie hatte etwas Selbstgeschriebenes mitgebracht, sondern auch ich. Wir tauschten unsere Texte aus und Lina erzählte mir, wie sie zum Schreiben gekommen ist. Schon in der Schulzeit erfand sie gerne Geschichte und entschied sich nach dem Abitur für ein passendes Studium (Germanistik und Ethnologie). Danach arbeitete sie bei verschiedenen Verlagen und auch ihr letzter Beruf, Werbetexterin, hatte viel mit Schreiben zu tun.
Sie waren schon zweimal im Kliemannsland, haben ihr Bühnendebüt 2017 mit der Indie-Rock-Band Leoniden in der Umbaubar gefeiert und haben mit „Judie“ letzten Monat eine wunderbare neue Single veröffentlicht – und trotzdem hatte ich bis vor ein paar Wochen noch nichts von MVNTIS (/ˈmæntɪs/ ausgesprochen) gehört.
Doch das soll(te) sich ändern, und zwar nicht nur für mich! Denn ich bin sicher, dass die Musik der fünf Oldenburger vielen von EUCH genauso gut gefallen wird wie mir! (Tipp: klickt gleich mal auf das erste Video hier und lest dann weiter)
Zu Beginn dieses Jahres standen MVNTIS in den Startlöchern und waren bereit, die Festivalbühnen der Region zu erobern und ihre tollen Lieder live zu spielen, das Publikum zum Tanzen zu bringen und über Mund-zu-Mund-Propaganda langsam bekannter zu werden. „2020 sollte unser Jahr werden“, erzählt mir Sänger Samir während des Videodrehs zu „Judie“. „Doch dann kam Corona…“
Der Corona-Lockdown war gerade zwei Wochen alt, das Wetter gut und der 6. Geburtstag von Max stand direkt vor der Tür. Die Enttäuschung über die abgesagte Kinderparty hielt sich glücklicherweise in Grenzen, aber die Aufregung war trotzdem groß und ich dachte mir: ein Ablenkungsprogramm muss her!
Im Internet ging ich auf die Suche und stieß auf den Naturpark Wildeshauser Geest – fantastisch dachte ich mir: frische Luft, schöne Landschaft und keine Probleme beim Abstandhalten zu anderen Personen.
Im Stadtmuseum ist ab sofort eine neue Ausstellung zu sehen. Der Titel „Und was sammelst du?“, den ich schon in den Sozialen Medien entdeckt hatte, hat mich direkt angesprochen. Ende der Achtziger geboren, komme ich nämlich aus einer Zeit, in der man noch sehr viel gesammelt hat. Vor allem viel Unnützes: Kugelschreiber, Bierdeckel, Schlüsselbänder, Ü-Ei-Figuren, Plastikschnullis, Diddl-Blockblätter, usw. usw. [das sind übrigens keine frei gewählten Beispiele, sondern tatsächliche Sammelobjekte von mir oder meinen Familienmitgliedern zur Jahrtausendwende]. Und so musste ich gleich schmunzeln, als ich in der Ausstellung angekommen als erstes auf eine Kiste voller Kugelschreiber gestoßen bin.
Passend dazu stelle ich euch etwas Neues in Oldenburg vor, nämlich den ersten Unverpackt-Laden hier bei uns: Rubio Unverpackt in der Blumenstraße/Ecke Auguststraße. Vielleicht sind einige von euch schon dran vorbei gefahren und haben die einladenden Sitzgelegenheiten aus Euro-Paletten vor der Tür gesehen, oder ihr habt Rubio schon bei Instagram gefunden und die tollen Fotos mit verlockendem Essen bewundert.
Not macht bekanntlich erfinderisch und so saß ich gestern Abend, aus dringender „es-fehlt-das-Austoben-im-Kindergarten“-Not heraus am Schreibtisch und habe für Max und mich mithilfe von Fotos eine kleine Fahrradschnitzeljagd durch Oldenburg entworfen.
Hm… das sieht nicht wie die erste gesuchte Station aus. Obwohl,… die Farbe des Hauses stimmt sogar!
Nachdem wir ja vor mittlerweile geraumer Zeit (2017!!) „Die Wilde Schafstour“ ausprobieren durften und sowieso große Rätselfans sind, lag die Idee einer eigenen Schnitzeljagd gar nicht so fern…
Eine sehr gute Idee, und gute Ideen sind im Moment gefragt, um den etwas anderen Familienalltag für alle abwechslungsreich zu gestalten.
Im Moment ist es nicht nur auf dem Blog sehr ruhig, sondern – „dank“ Corona – überall in Deutschland (und anderswo auf der Welt). Doch die Menschen stecken ihren Kopf nicht in den Sand, sondern kreieren Neues, zeigen Altes und rücken näher zusammen.
Ich habe jedenfalls jetzt Zeit, euch ein paar Fotos und Eindrücke von einem kleinen Tagesausflug im Juni letzten Jahres zu zeigen. Zusammen mit meinem Sohn bin ich Richtung Holland gefahren und hatte eigentlich kein festes Ziel (okay ja, ich wollte gerne nach Groningen). Der Kleine entschied sich für die erstbeste Stadt nach der Grenze und so sind wir in Winschoten gelandet…
Die beliebtesten Fotos bei Instagram zeigen tolle Menschen vor tollen Hintergründen. Je toller, je besser bzw. je mehr Likes!
Es ist sogar schon ein regelrechter Hype um die schönsten Plätze unserer Erdeausgebrochen.Lange Sandstrände, tiefe Canyons oder weltberühmte Bauwerke – damit kann man zwar viele Leute an den Smartphone-Bildschirmen beeindrucken, aber all das ist meist mehrere Flugstunden entfernt… Anstatt dem Trend hinterherzulaufen habe ich mich gefragt: Muss das sein? Geht das nicht auch anders?